McEwan, Ian: Maschinen wie ich, Diogenes
Der intelligente aber nicht sonderlich lebenstüchtige Charlie gibt den Rest seines Vermögens aus, um einen der ersten Androiden – Adam – zu ergattern. Zusammen mit seiner Nachbarin und Freundin Miranda konfiguriert Charlie Adams Persönlichkeit. Somit sieht Adam nicht mehr nur aus wie ein Mensch, er denkt, er handelt und er fühlt. Adam spekuliert erfolgreich an der Börse, verschafft Charlie auf diese Weise finanziellen Freiraum, er hilft im Haushalt, er diskutiert gerne und schläft dank technischer Raffinesse mit Miranda. Nicht nur das, Adam verliebt sich in sie und verfasst tausende Haiku. Fortan steht dieses Dreiecksverhältnis unter großer Anspannung, denn Adam wird nicht Charlies und Mirandas „Kind“ sondern mehr und mehr Charlies Rivale. Der immerzu lernfähige Android bezeichnet sich sogar als den besseren Menschen, denn er Mensch selbst wird immer unperfekt bleiben. Charlie beginnt seine KI zu hassen, er sucht Rat bei seinem großen Vorbild Alan Turing. Ian McEwan siedelt seine Geschichte im London der 1980-er Jahre an. Vieles erscheint uns auf den ersten Blick vertraut und doch ist alles anders. Technische Errungenschaften der letzten Jahre sind bereits „olle Kamellen“, vieles ist sogar schon weiter entwickelt. In einem großen Bogen verwebt Ian McEwan große Fragen unserer Zeit, stellt die Frage nach Künstlicher Intelligenz auf die philosophische, rationale und wissenschaftliche Weise. Ein fesselnder Roman, der zum Nachdenken anregt.