(© Bild: Penguin Verlag)
Das neue Buch des bekannten TerraX-Moderators und des ZEIT-Journalisten Fritz Habekuß befasst sich mit dem weltweiten Artensterben von Tieren und Pflanzen. Dieses bedroht uns Menschen in größerem Ausmaß als die Klimakrise. „Nicht einmal… die Klimakrise bedroht uns so sehr in unserer Existenz – sie gefährdet zwar die Art, wie wir leben, aber nicht, ob wir leben“ (S.8) Alles hängt mit allem zusammen und fällt nur ein kleiner Teil dieses riesigen Kreislaufes weg, kann der gesamte Kreislauf ins Wanken geraten.
Die beiden Autoren erläutern nachdrücklich, jedoch ohne erhobenen Zeigefinger, welche Auswirkungen unsere Art zu Leben auf die Natur, die Biodiversität und letztendlich auch auf unser Überleben hat.
Um der Ökokrise Herr zu werden, stellen sie die Frage, ob nicht auch die Ökosystemleistungen, die benötigt werden, um ein Produkt herzustellen, auf den Preis eines Produkts geschlagen werden sollte. Denn ist es nicht so, dass nur das „Wertschätzung erfährt, was auch ökonomisch bewertet wird.“(S.167)? Und sollten vielleicht nicht nur Menschen Rechte haben, sondern auch die uns umgebende Umwelt? Nur dann könnten die zur Rechenschaft gezogen werden, die die Natur ausbeuten, verschmutzen und verletzen. Es gibt sogar schon Beispiele. Der neuseeländische Fluss Whanganui, sowie die zwei indischen Flüsse Yamuna und der Ganges. „In Ecuador steht Mutter Erde, Pachamama, sogar in der Verfassung.“(S.123)
Letztendlich schaden wir uns mit unser aller Verhalten selbst am meisten. Was man auch an der Corona-Krise sehen kann. Denn durch das Eindringen in Lebensräume von Tieren, schaffen wir für neue Krankheitserreger die Möglichkeit auf den Menschen überzuspringen. „Es liegt eine gewisse Ironie darin, dass die Zerstörung von Lebensräumen und die qualvolle Haltung von Tieren die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass tödliche Erreger auf uns überspringen. Als würde uns die Natur eine Warnung senden: Haltet Abstand! Lasst mir Raum!“ (S.105)